Militär-Verdienstorden Kreuz 1. Klasse
Die 1. Klasse des Militär-Verdienstordens wurde am 24. November 1905 durch Prinzregent Luitpold gestiftet. Dieser reorganisierte und erweiterte den Orden. Die bis dahin verliehenen Orden wurden unter den neuen Statuten und Bezeichnungen weiter getragen. Das neue Kreuz 1. Klasse wurde mit und ohne Schwerter verliehen und rangiert an 2. Stelle nach dem Großkreuz. Zur 1. Klasse gehörte ein dementsprechender Bruststern. Der 8-strahlige Stern hat ein aufgelegtes Ordenskreuz mit Flammen zwischen den Kreuzarmen und ist kleiner als der zum Großkreuz. (Großkreuz ca. 95 mm, 1. Klasse ca. 70 mm)
Die Klassen nach der Reorganisation waren Großkreuz, 1.Klasse mit Stern, 2.Klasse mit Stern, 2.Klasse, Offizierskreuz, 3.Klasse, 4. Klasse mit Krone und 4.Klasse. Das Militärverdienstkreuz unterteilte sich in 1. und 2. Klasse. Ab 1918 konnten die ersten 3 Klassen auch mit Krone verliehen werden.
Der Militär-Verdienstorden wurde durch König Ludwig II. für tapfere Kriegstaten gestiftet, die für eine Verleihung des Max-Joseph-Ordens nicht ausreichend waren aber trotzdem gewürdigt werden sollten. Die Auszeichnung bestand zunächst aus 5 Klassen: Großkreuz, Komtur, Ritter 1.Klasse, Ritter 2.Klasse und Inhaber des Militärverdienstkreuzes. Am 26.Februar 1900 wurde das Offizierskreuz dem Orden hinzugefügt. Die Kreuze der 1. Klasse wurden bis 1916 in Gold gefertigt, danach in Silber vergoldet. Andere Materialien zur Herstellung waren unter Strafe gestellt. Bekannte Hersteller waren die Gebrüder Hemmerle, München und Jacob Leser, Straubing. Der Orden war rückgabepflichtig. Die Erben konnten in Ausnahmefällen, auf Antrag die Insignien käuflich erwerben. 1921 wurde durch das Heeresabwicklungsamt eine Liste für die zu zahlenden Beträge erstellt. Quelle: J. Nimmergut, Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945, Bd. 1, 1997.
Achtspitziges Kreuz aus vergoldetem Silber. Die Kreuzarmen mit goldenen Rändern sind dunkelblau, durchscheinend emailliert. Darunter eine Flingierung in Fischgrätenform. Vorder und Rückseite mit goldenem Mittelschild. Diese sind 3 teilig gefertigt. Zwischen den Kreuzarmen goldene Flammen. Zwischen den Spitzen des oberen Kreuzarms eine verzierte Agraffe mit paralleler Öse. Durch die Öse geht ein gerillter länglicher Tragering. Auf dem Bandring der Silberstempel -950- und – GH – für Gebrüder Hemmerle, München.
Vorderseite:
- Rundes Medaillon, mittig schwarz emailliert mit einem goldenen, verschnörkelten – L – unter der bayrischen Königskrone.
- Dieses umgeben von einem breiten, weiß emailliertem Reif in Form eines Gürtels unten mit Schnalle.
- Darauf im oberen Bereich die gebogene goldene Schrift: – MERENTI – im unteren Bereich Schnörkel und Punkte(Gürtellöcher).
Rückseite:
- Im schwarz emailliertem Mittelteil des Medaillons der nach links schreitende, goldene bayrische Löwe.
- Dieses umgeben von einem breiten, weiß emailliertem Reif in Form eines Gürtels unten mit Schnalle.
- Darauf im oberen Bereich, gebogen die goldene Zahl: – 1866 – im unteren Bereich Schnörkel und Punkte(Gürtellöcher).
Band:
- Band 1 Friedensband: Schärpe blau 100 mm, Rand blau 3 mm, Seitenstreifen weiß je 19 mm.
- Band 2 zur kleinen Uniform: Halsband blau 55 mm, Rand 2 mm, Seitenstreifen weiß 10 mm.
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Vorderseite:Militär-Verdienstorden Kreuz 1. Klasse
Rückseite: Militär-Verdienstorden Kreuz 1. Klasse
Gestiftet:
19.Juli 1866 durch König Ludwig II.
24. November 1905 Stiftung der 1. Klasse
Daten:
- Material: Silber vergoldet, Gold, Emaille
- Größe: 66 mm x 79,5 mm
- Gewicht: ca. 62 g
geschätzter Sammlerpreis:
12000 – 13000 € in Gold
10000 – 11000 € in Silber vergoldet