Verdienstorden Bruststern zum Komturkreuz mit Schwertern
Der hier vorgestellte Bruststern gehört zum Komtur 1. Klasse mit Schwertern. In dieser Form mit Silber vergoldeten Auflagen wurde er nur in der Zeit des 1. Weltkrieges verliehen. Die erste Form der Bruststerne hatte deutlich verkürzte, abgestufte Strahlen zwischen den 4 Hauptstrahlen. Verleihungen des Komtur 1. Klasse mit Bruststern sind sehr selten. Es kommen auch Sterne mit längeren Schwertern vor, die über die Strahlen hinweg ragen. Nachgewiesen sind nur 15 Verleihungen in der Zeit des 1. Weltkrieges. Angefertigt wurden die Sterne durch G.A. Scharffenberg in Dresden.
Der Verdienstorden wurde durch König Friedrich August bereits 1815 als Zivil-Verdienst-Orden gestiftet. Anfangs wurde der Orden in 3 Klassen unterteilt: Großkreuz, Komtur und Ritterkreuz. Inoffiziell zählte die Zivil-Medaille als 4. Klasse. Im Jahre 1849 wurde der Orden in Verdienstorden umbenannt und auf 5 Klassen erweitert. Dazu gehörten das Großkreuz, Komturkreuz 1.Klasse, Komturkreuz 2.Klasse, Ritterkreuz und Kleinkreuz. Dazu kamen die goldene und silberne Verdienstmedaille. Ausländer erhielten den Orden mit anderer Aufschrift der Rückseite.( Dem Verdienste) 1858 wurde das Kleinkreuz in Ehrenkreuz umbenannt. Die Schwerter für Kriegsverdienst wurden 1866 für alle Klassen gestiftet. Die Schwerter am Ring wurden erst 1870 durch König Johann gestiftet für Inhaber des Kreuzes der Friedensklasse die sich danach Kriegsverdienste erworben haben oder für Personen die eine höhere Klasse erhielten aber vorher die Kriegsdekoration der niederen Klasse besaßen. Im Jahr 1876 fand eine Änderung der Statuten statt. Das Ritterkreuz wurde in die 1. und 2. Klasse unterteilt. Das Ehrenkreuz wurde nicht mehr verliehen und konnte gegen das Ritterkreuz 2. Klasse umgetauscht werden. Für die goldene Verdienstmedaille wurde das Verdienstkreuz eingeführt. Ein Umtausch war ebenfalls möglich. Die neuen 6 Klassen waren: Großkreuz, Komtur 1. und 2. Klasse, Ritter 1. und 2. Klasse und das Verdienstkreuz. 1891 wurde als letzte Erweiterung die goldene Krone zum Großkreuz und Komtur gestiftet. Quelle: J. Nimmergut, Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945, Bd. III, 1999.
Vierstrahliger Bruststern aus Silber. Zwischen den 4 Hauptstrahlen jeweils 7 Zwischenstrahlen die gleichmäßig abgestuft sind. Alle Strahlen haben seitliche Linieneinfassungen. Auf der Vorderseite ein aufgelegtes, rundes, vergoldetes und emailliertes Medaillon mit gekreuzten Schwertern dahinter. Die Rückseite ist glatt silbern mit runder Schmuckplatte des Herstellers in der Mitte. Senkrecht eine Anstecknadel mit Gegenhaken.
Vorderseite:
- Das vergoldete Medaillon mit erhöhtem goldenen Rand. Darauf eine Perlenschnur.
- Anschließend ein breiter, weiß emaillierter Ring innen durch einen Rand begrenzt.
- Darauf erhöht ein gold bordierter, grün emaillierter Eichenlaubkranz.
- Dieser mit rot emaillierten Früchten ist unten geklammert.
- Der innere Rand ist erhöht mit umlaufender Perlenschnur.
- Das eingeschlossene Mittelfeld ist weiß emailliert mit 4-zeiliger goldener Schrift:
- (kleiner)- FÜR -/- VERDIENST -/(kleiner)- UND -/- TREUE -.
- Hinter dem Medaillon gekreuzt 2 antike, vergoldete Schwerter mit römischen Parierstangen.
Rückseite:
- Glatt mit senkrechter Anstecknadel mit Gegenhaken. Mittig eine Schmuckplatte.
- Diese mit erhöhtem Rand hat 2 umlaufende Schriftringe. Außen größer als innen.
- Der äußere Schriftring: oben – G.- A.- SCHARFFENBERG – unten getrennt durch 2 6-strahlige Sterne: – DRESDEN – . -.
- Der innere Schriftring: – GOLDARBEITER – F.- D.- K.- S.- ORDENSCANZ: – unten ein 6-strahliger Stern.
- In der Mitte das große königlich sächsische Wappen.
.
Vorderseite:Verdienstorden Bruststern zum Komturkreuz mit Schwertern
Rückseite: Verdienstorden Bruststern zum Komturkreuz mit Schwertern
Gestiftet:
7.Juni 1815 durch König Friedrich August
29. Oktober 1866 Stiftung der Schwerter
Daten:
- Material: Silber, Silber vergoldet, Emaille
- Größe: 88 mm x 87 mm
- Gewicht: 55,85 g
geschätzter Sammlerpreis:
Keine Angabe