Verdienstorden vom Heiligen Michael Bruststern zur 1. Klasse
Der Orden vom Hl. Michael war ursprünglich ein durch Joseph Clemens von Bayern, damals Fürsterzbischof von Köln, am 29. September 1693 gegründeter Ritterorden der nur dem Adel offen stand. Die Mitglieder sollten den katholischen Glauben verteidigen und auch finanzielle Leistungen erbringen. Mit der Säkularisation 1803 erlosch zuerst der Zweig im Rheinland. Der Zweig in Bayern bestand bis 1837 fort. Der Orden bestand ursprünglich aus 2 Klassen Großkreuz und Ritter. 1808 wurde er auf 3 Klassen erweitert. Großkreuz, Komtur und Ritter.
König Ludwig I. löste den Orden auf und stiftete den Verdienstorden vom Hl. Michael am 16. Februar 1837. Diesem konnten nun alle Personen aufgenommen werden unabhängig von Glaube und Stand. Voraussetzung waren ausgezeichnetes nützliches Wirken auf verschiedenen Gebieten, Anhänglichkeit und Vaterlandsliebe, die die Zufriedenheit des Königs wecken sollten. Maximilian II. erweiterte den Orden um den Großkomtur und teilte die Ritter in 1. und 2. Klasse bevor 1887 eine Neugliederung in Kraft trat. Die Unterteilung war: Großkreuz, 1.Klasse, 2.Klasse mit Stern, 2.Klasse, 3. Klasse, 4.Klasse, Verdienstkreuz und die silberne Verdienstmedaille. 1894 wurde die bronzene Medaille hinzugefügt. Die letzte Erweiterung und Unterteilung fand 1910 statt. Das Ehrenkreuz wurde gestiftet und rangierte zwischen 2. und 3. Klasse. Die 4. Klasse und das Verdienstkreuz konnten jetzt mit und ohne Krone verliehen werden.
Bruststerne wurden zum Großkreuz, zum Kreuz 1. Klasse und zum Kreuz 2. Klasse mit Stern verliehen. Die Sterne von Großkreuz und 1. Klasse sind achtstrahlig und unterscheiden sich u.a. in der Größe (86 mm bzw. 75 mm). Der Stern der 2. Klasse ist vierstrahlig. Bekannte Hersteller sind Weiss & Co., München und Eduard Quellhorst, München. Quelle: J. Nimmergut, Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945, Bd. 1, 1997.
Achtstrahliger Stern aus Silber. Die Strahlen sind brilliantiert mit kleinen Löchern in den Zwischenräumen. Zwischen den 8 Hauptstrahlen jeweils 5 zur Mitte abgestufte Zwischenstrahlen. Mittig aufgelegt ein goldenes Kreuz mit rundem, blau emailliertem Mittelschild. Kreuzarme und Mittelschild mit brilliantierter Einfassung. Die Rückseite mit senkrechter Anstecknadel und mittiger, runder Zierplatte mit Herstellerbezeichnung.
Vorderseite:
- Auf den Kreuzarmen des aufgelegten goldenen Kreuzes erhöhte, silberne Buchstaben in Zierschrift.
- Oben: – P -, links: – F -, rechts: – F – und unten: – P -. (P-F-F-P) als Abkürzung für:
- “ PRINCIPI FIDELIS FAVERE PATRIA “ (dem Fürsten treu, dem Vaterland zu diensten)
- Auf dem blau emailliertem Mittelschild die 3-zeilige, goldene Schrift in Großbuchstaben:
- – QUIS -/- UT -/- DEUS – (Wer ist wie Gott?)
Rückseite:
- Der Strahlenkörper glatt und silbern.
- Auf der mittigen Abdeckplatte die Herstellerbezeichnung: Am Rand die Umschrift:
- – WEISS – & – Co – unten – MÜNCHEN -. Unter einer geschwungenen Zierlinie
- gebogen – QUELLHORSTS – NCHFG.- (Nachfolger)
- Getrennt durch Zierlinien – ORDENSFABRIK -.
- Auf den Kreuzarmen 4 Nieten mit denen das aufgelegte Kreuz befestigt ist.
- Senkrecht eine Anstecknadel mit Gegenhaken.
Bilder von www.Wöschler-Orden.de
Vorderseite:Verdienstorden vom Heiligen Michael Bruststern zur 1. Klasse
Rückseite: Verdienstorden vom Heiligen Michael Bruststern zur 1. Klasse
Gestiftet:
16. Februar 1837 durch König Ludwig I.
Daten:
- Material: Silber, Gold, Emaille
- Größe: 75 mm
- Gewicht: 48,5 g
geschätzter Sammlerpreis:
3000 – 3200 € in Silber/Gold
2200 – 2400 € in Silber/Silber vergoldet