- Material: Buntmetall bronziert
- Größe: 50 mm x 36,45 mm
- Gewicht: 21,92 g
Deutsches Radsport-Abzeichen in Bronze
Die Vereinigung Deutscher Radsport-Verbände gründete sich am 13. April 1924 in Kassel. 1925 bestand die Vereinigung aus 11 angeschlossenen Verbänden. Die V.D.R.V. (so die Abkürzung) hatte die Unterbezeichnung Schutzgemeinschaft deutscher Rad- und Kraftradfahrer. Also vertrat die Vereinigung auch die Interessen von Motorradfahrern. Insgesamt war sie die Interessenvertretung der unabhängigen Amateurradsportverbände. Am 16. August 1925 fand der Deutsche Radfahrer-Tag des VDRV in Leipzig statt. Die Vereinigung erlies einheitliche Wettfahrbestimmungen für die einzelnen Disziplinen und deren Wertung. Es ist anzunehmen daß in diesem Rahmen auch das hier vorgestellte Deutsche Radsport-Abzeichen gestiftet wurde. Verliehen wurde es in 3 Stufen Bronze, Silber und Gold. Zweck der Auszeichnung war eine öffentliche Anerkennung für vielseitige Leistungen auf dem Gebiet des Radsports. Es sollte Anreiz geben zur Erreichung der für die Vollkraft notwendigen gleichgesteigerten körperlichen Ausbildung und zur Bewahrung dieses Körperkönnens bis ins hohe Mannesalter. Um das Abzeichen beantragen zu können war eine 1-jährige Mitgliedschaft in einem Radsportverband obligatorisch. Zum Erwerb mussten 3 verschiedene Prüfungen innerhalb eines Jahres bestanden werden. Diese konnten aus 6 Disziplinen bzw. Sportarten ausgewählt werden. Dazu zählten 1. Schnellfahren, 2. Kontrollfahrt, 3. Wanderfahrt, 4. Reigenfahren, 5. Kustfahren und 6. Radball. Die zu erreichenden Werte waren für Bronze und Silber vorgeschrieben. Das goldene Abzeichen wurde wohl nur für besonders hervorragende Verdienste verliehen. Dazu liegen bisher keine Erkenntnisse vor.
Für das bronzene Abzeichen galt: 1. Schnellfahren in 60 min 30 km oder auf der Radrennbahn 34 km. 2. Kontrollfahrt von mindestens 150 km in 10 Std., 3. Wanderfahren in einem Jahr mindestens 1000 km durch Nachweis im Wanderbuch, 4. Reigenfahren der Erwerb von Bezirks-, Landes-, Deutschen Meisterschaften, Weltmeisterschaften im 6. oder 8. Kunstreigen. Die zu erreichende Punktzahl (unterschiedlich je Meisterschaft) war 220. 5. Kunstfahren ebenfalls bei Meisterschaften zu erreichende 220 Punkte, 6. Radball eben solche Punktzahl. Für Personen über 35 Jahre und Frauen galten Vergünstigungen z.B. 160 Wettkampfpunkte und andere Zeiten.
Durch Vorlage des besonderen Formblattes mit den amtlichen Ergebnissen konnte das Abzeichen dann beim VDRV halbjährlich beantragt werden. Für das Abzeichen mussten dann nochmal 2 Mark plus Porto bezahlt werden. Ausgegeben wurden auch Stoffabzeichen gegen Erstattung der Kosten. Bekannte Hersteller waren Lehmann & Wundenberg aus Hannover und E. Wiedmann aus Frankfurt am Main. Die Verleihung wurde im Nationalsozialismus fortgesetzt und endete wohl mit dem Ausbruch des Weltkrieges.
Hochovales, geprägtes, oben und unten durchbrochenes Abzeichen aus bronziertem Buntmetall. Die Rückseite mit senkrechter Anstecknadel mit breitem, flachen Gegenhaken. Der Hersteller vertieft neben dem Haken.
Vorderseite:
- Der Rand wird aus einem 5-fach gebundenen Kranz gebildet, 2 mal auf den Seiten und 1 mal unten.
- Rechts besteht der Kranz aus Lorbeerlaub und links aus Eichenlaub.
- Im Mittelteil ein Speichenrad das von einem Adler mit Brustschild überlagert wird.
- Auf den Bändern um den Kranz die vertiefte Schrift: oben links – DURCH -, oben rechts – SPORT -,
- unten links – ZUR -, unten rechts – KRAFT -. Ganz unten die 2-zeilige Abkürzung – VD -/- RV -.
- Auf dem geschwungenen Schild des nach links oben blickenden Adlers die vertiefte 5-zeilige Schrift:
- – FÜR -/- HERVORRAGENDE -/- LEISTUNG -/- IM -/- RADSPORT -.
Rückseite:
- Glatt und bronziert mit senkrechter Anstecknadel mit flachem Gegenhaken.
- Links neben dem Haken rund angeordnet der Hersteller – LEHMANN – U – WUNDENBERG -.
- In der Mitte – HANNOV -.
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