Verdienstorden vom Heiligen Michael Bruststern zum Grosskreuz
König Ludwig I. stiftete den Verdienstorden vom Hl. Michael am 16. Februar 1837. Die Losung des Ordens lautet „Principi Fidelis Favere Patriae“ (Dem Fürsten treu, dem Vaterland dienstbar) Der Orden bestand zuerst aus 3 Klassen: Grosskreuz, Komtur und Ritter. Voraussetzung waren ausgezeichnetes nützliches Wirken auf verschiedenen Gebieten, Anhänglichkeit und Vaterlandsliebe, die die Zufriedenheit des Königs wecken sollten. Maximilian II. erweiterte den Orden um den Großkomtur und teilte die Ritter in 1. und 2. Klasse bevor 1887 eine Neugliederung in Kraft trat. Die Unterteilung war: Großkreuz, 1.Klasse, 2.Klasse mit Stern, 2.Klasse, 3. Klasse, 4.Klasse mit Krone, Verdienstkreuz und die silberne Verdienstmedaille. 1894 wurde die bronzene Medaille hinzugefügt. Die letzte Erweiterung und Unterteilung fand 1910 statt. Die 4. Klasse und das Verdienstkreuz konnten jetzt mit und ohne Krone verliehen werden.
Bruststerne zum Großkreuz variieren je nach Hersteller in der Größe zwischen 86 und 110 mm. Die von der Gestaltung her gleichen Bruststerne zum Kreuz 1.Klasse unterscheiden sich hauptsächlich durch die Größe (75 mm). Bekannte Hersteller sind Gebrüder Hemmerle – München, Lemaitre – Paris und Eduard Quellhorst – München. Frühe Sterne tragen auch Elchinger als Hersteller. Bis Anfang der 1850èr Jahre wurden die Bruststerne gestickt. Zum Ende des Weltkrieges wurden die goldenen Kreuze in Silber vergoldet ausgeführt.
Der Orden vom Hl. Michael war ursprünglich ein durch Joseph Clemens von Bayern, damals Fürsterzbischof von Köln, am 29. September 1693 gegründeter Ritterorden der nur dem Adel offen stand. Die Mitglieder sollten den katholischen Glauben verteidigen und auch finanzielle Leistungen erbringen. Mit der Säkularisation 1803 erlosch zuerst der Zweig im Rheinland. Der Zweig in Bayern bestand bis 1837 fort. Der Orden bestand ursprünglich aus 2 Klassen Großkreuz und Ritter. 1808 wurde er auf 3 Klassen erweitert. Großkreuz, Komtur und Ritter. Quelle: J. Nimmergut, Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945, Bd. 1, 1997.
Achtstrahliger Stern aus Silber. Die Strahlen sind brilliantiert mit kleinen Löchern in den Zwischenräumen. Zwischen den 8 Hauptstrahlen jeweils 5 zur Mitte abgestufte Zwischenstrahlen. Mittig aufgelegt ein goldenes Kreuz mit rundem, blau emailliertem Mittelschild. Kreuzarme und Mittelschild mit brilliantierter Einfassung. Die Rückseite mit senkrechter Anstecknadel und mittiger, runder Zierplatte mit Herstellerbezeichnung.
Vorderseite:
- Auf den Kreuzarmen des aufgelegten goldenen Kreuzes erhöhte, silberne Buchstaben in Zierschrift.
- Oben: – P -, links: – F -, rechts: – F – und unten: – P -. (P-F-F-P) als Abkürzung für:
- “ PRINCIPI FIDELIS FAVERE PATRIA “ (dem Fürsten treu, dem Vaterland zu diensten)
- Auf dem blau emailliertem Mittelschild die 3-zeilige, goldene Schrift in Großbuchstaben:
- – QUIS -/- UT -/- DEUS – (Wer ist wie Gott?)
Rückseite:
- Der Strahlenkörper glatt und silbern.
- Auf der mittigen Abdeckplatte die Herstellerbezeichnung: Am Rand oben gebogen: – JUWELIERE –
- Darunter 4-zeilig: – GEBR.-/- HEMMERLE -/- VORM. -/- ELCHINGER -.
- Unten am Rand gebogen: – MÜNCHEN -.
- Auf den Kreuzarmen 4 Nieten mit denen das aufgelegte Kreuz befestigt ist.
- Senkrecht eine Anstecknadel mit Gegenhaken.
Vorderseite:Verdienstorden vom Heiligen Michael Bruststern zum Grosskreuz
Rückseite: Verdienstorden vom Heiligen Michael Bruststern zum Grosskreuz
Gestiftet:
16. Februar 1837 durch König Ludwig I.
Daten:
- Material: Silber, Gold, Emaille
- Größe: 101 mm
- Gewicht: ca. 121 g
geschätzter Sammlerpreis:
4700 – 4900 € in Silber/Gold
2800 – 3000 € in Silber/Silber vergoldet