Militär-Verdienstorden Ritterkreuz 1. Klasse / Kreuz 3.Klasse
Das Ritterkreuz 1. Klasse (1866 bis 1905) wurde bis 1875, für die Feldzüge 1866 bis 1870/71, insgesamt 431 mal verliehen. Ab 1905 wurde das Ritterkreuz 1. Klasse zur neuen 3. Klasse. Die neuen Klassen waren jetzt: Großkreuz, 1.Klasse mit Stern, 2.Klasse mit Stern (Großkomtur), 2.Klasse (Komtur), Offizierskreuz, 3.Klasse (Ritter 1.Klasse), 4. Klasse (Ritter 2.Klasse) mit Krone und 4.Klasse. Das Militär-Verdienstkreuz unterteilte sich in 1. und 2. Klasse. Das hier gezeigte Kreuz stammt vom Hersteller Adam Hausinger aus München. Zwischen 1866 und 1889 waren die Juweliere Hausinger und Quellhorst die alleinigen Hersteller des Militär-Verdienstordens. Danach gab es viele Firmen die Orden lieferten. Der Orden unterlag einer strengen Rückgabepflicht bei Tod des Trägers oder Höherstufung.
Der Militär-Verdienstorden wurde durch König Ludwig II. am 19. Juli 1866 gestiftet für tapfere Kriegstaten, die für eine Verleihung des Max-Joseph-Ordens nicht ausreichend waren aber trotzdem gewürdigt werden sollten. Die Auszeichnung bestand zunächst aus 5 Klassen: Großkreuz, Komtur, Ritter 1.Klasse, Ritter 2.Klasse und Inhaber des Militärverdienstkreuzes. Am 26.Februar 1900 wurde das Offizierskreuz dem Orden hinzugefügt. Es rangiert zwischen dem Ritter 1. Klasse und dem Komtur.
Das Ritterkreuz 1. Klasse bzw. die 3. Klasse wurde insgesamt 1816 mal verliehen. Davon wurden 1354 Kreuze zurückgegeben. Verblieben also 462 Kreuze. Die bis 1875 verliehenen Kreuze konnten ab 1891 nachträglich auch noch mit Schwertern versehen werden, sodaß die Kreuze ohne Schwerter sehr selten anzutreffen sind. Es wurden gegen Ende des 1. Weltkrieges auch Silber vergoldete Kreuze hergestellt. Quelle: J. Nimmergut, Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945, Bd.1, 1997.
Achtspitziges Kreuz aus Gold mit dunkelblau, durchscheinend emaillierten Kreuzarmen. Darunter ist eine fischgrätenähnliche Flingierung zu sehen. Vorder und Rückseite mit goldenem Mittelschild. Diese sind 3 teilig gefertigt. Zwischen den Kreuzarmen goldene Flammen. Zwischen den Spitzen des oberen Kreuzarms eine verzierte Agraffe mit Öse und Bandring. Im Bandring die Herstellerpunze – AH – für Adam Hausinger.
Vorderseite:
- Rundes Medaillon, mittig schwarz emailliert mit einem goldenem verschnörkeltem – L – unter der bayrischen Königskrone
- Dieses umgeben von einem breiten, weiß emailliertem Reif in Form eines Gürtels unten mit Schnalle.
- Darauf im oberen Bereich die gebogene goldene Schrift: – MERENTI – im unteren Bereich Schnörkel und Punkte(Gürtellöcher)
Rückseite:
- Im schwarz emailliertem Mittelteil des Medaillons der goldene, nach links schreitende, bayrische Löwe
- Dieses umgeben von einem breiten, weiß emailliertem Reif in Form eines Gürtels unten mit Schnalle.
- Im oberen Bereich, die goldene Zahl: – 1866 – im unteren Bereich Schnörkel und Punkte(Gürtellöcher)
Band:
- weiß 35 mm, Rand weiß 1 mm, Seitenstreifen blau 5 mm.
Bilder von www.mkoegl.de – Fachhandel für Orden, Ehrenzeichen & Medaillen
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Vorderseite:Militär-Verdienstorden Ritterkreuz 1. Klasse / Kreuz 3.Klasse
Rückseite: Militär-Verdienstorden Ritterkreuz 1. Klasse / Kreuz 3.Klasse
Gestiftet:
19.Juli 1866 durch König Ludwig II.
24. November 1905 Stiftung der 3. Klasse durch Prinzregent Luitpold
Daten:
- Material: Gold und Emaille
- Größe: 40,5 x 48 mm
- Gewicht: 27 g
geschätzter Sammlerpreis:
1900 – 2200 € späte Kreuze
2500 – 2800 € frühe Kreuze