- Material: Silber vergoldet, teils patiniert
- Größe: 40 mm
- Gewicht: 27,4 g
Ehrenzeichen für Wehmütter 1886 (2.Form)
Dieses Ehrenzeichen wurde wohl 1886 von der Kaiserin Augusta mit Genehmigung ihres Mannes, dem Kaiser, gestiftet. Eine Stiftungsverfügung oder ein Dekret dazu wurde bisher nicht gefunden. Die ersten nachgewiesenen Verleihungen fanden im Jahr 1890 statt. Als Protektorin des Roten Kreuzes sollte Wehmüttern (Hebammen) für 40 Jahre verdienstvolle Tätigkeit Dank und Anerkennung ausgesprochen werden. Die Anträge dazu wurden von der zuständigen Ortsbehörde direkt an das Kabinett der Kaiserin und Königin gesandt und dort entschieden. Bemühungen zur Vereinheitlichung der Verleihungsbedingungen mündeten 1905 in einem Rundschreiben des zuständigen Ministers. Dort wurde als Voraussetzung die preußische Staatsangehörigkeit oder die elsaß-lothringische Landesangehörigkeit festgelegt. Zweitens eine 40-jährige treue und tadellose Dienstzeit. Drittens sollte die Hebamme eine „leidlich gesicherte Lebensexistenz“ haben. Dabei sollte aber ein milder Maßstab gelten. Es sollte verhindert werden daß die ausgezeichnete Wehmutter später von der öffentlichen Armenpflege leben muss. In diesen Fällen sollte über eine materielle Zuwendung nachgedacht werden. Einen Unterschied zwischen angestellten und freiberuflichen Hebammen gab es nicht. Die Brosche war nicht rückgabepflichtig. Zwischen 1900 und 1917 sind insgesamt 2074 Verleihungen nachgewiesen. Als Hersteller der Broschen gilt die Firma Hugo Schäper aus Berlin aufgrund des Aufdrucks im Etuideckel.
Es sind 3 verschiedene Ausführungen zur Verleihung gekommen. Die ersten 2 Varianten hatten die preußische Königinnenkrone auf der Medaille. Bei der ersten Variante hatte der Putto (Engel) gerade Flügel, bei der zweiten Variante gebogene Flügel. Die 3. Variante kam mit Kaiserinnenkrone nur in Elsas-Lothringen zur Ausgabe.
Runde durchbrochen gefertigte Brosche aus vergoldetem Silber. Krone, Putto und Schriftband sind aufgenietet. Hinten eine waagerechte Anstecknadel.
Vorderseite:
- Mittig ein gebogenes Schild mit der schwarzen vertieften Inschrift: – ° – TREUE – DIENSTE – ° -.
- Im oberen Teil ein Lorbeerkranz, mittig aufgelegt eine Königskrone .
- Unten am Rand ein altsilbern patinierter Putto mit gebogenen Flügeln.
- Der untere Rand des Medaillons wird aus einer halbrunden Klammer gebildet.
- Am äußeren Rand eine umlaufende Perlenschnur die mittig von 2 Kranzbändern unterbrochen wird.
Rückseite:
- Glatt und vergoldet. Waagerecht eine Anstecknadel mit Gegenhaken.
- Durch kleine Nasen am Rand 4 Nieten zu sehen mit denen die Auflagen befestigt sind.
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