- Material: Silberfadenstickerei, Silber
- Größe: 75 mm
- Gewicht: 9,6 g
Hausorden vom Goldenen Löwen gestickter Bruststern
Der Hausorden vom Goldenen Löwen wurde am 14. August 1770 durch Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel in einer Klasse gestiftet. Anlass war sein 50. Geburtstag. Gewürdigt wurden zivile und militärische Verdienste. Die Losung des Ordens lautet – Virtute et Fidelitate -, für Tugend und Treue. Der Orden war nicht ausschließlich an keinen Rang oder Stand gebunden. Die Konfession spielte auch keine bestimmende Rolle. Besondere Rücksicht sollte auf besondere Verdienste, vorzügliche Eigenschaften, Treue zum regierenden Haus genommen werden. Die Militärs sollten aber mindestens General-Leutnant sein und vorher den Militärorden „Pour la Vertu militaire“ erhalten haben. Die Zivilisten sollten zur 1.Klasse der Zivilränge zählen. Großmeister war der jeweilige Landesherr und die Prinzen waren geborene Ritter (ab der Volljährigkeit). Die Anzahl der Ritter war nicht limitiert. Der Orden verpflichtete jeden Ritter zur besonderen Treue gegenüber dem Fürsten. Als Grundwerte des Ordens galten Tugend, Treue, Verschwiegenheit und Wohltätigkeit. Verliehen wurde das an einer Schärpe zu tragende Ordenszeichen und der hier gezeigte, gestickte, silberne Bruststern. Bei Tod des Ritters waren die Ordenszeichen innerhalb von 3 Monaten rückgabepflichtig. Im Jahre 1818 erweiterte Kurfürst Wilhelm I. den Orden auf 4 Klassen. Die Klassen waren jetzt Großkreuz, Kommandeur 1. und 2. Klasse sowie Ritter. Die Klassen waren jetzt nach Stellung oder Rang gestaffelt. Es galt das Prinzip des Höherdienens. 1821 wurde der Ordenskanzler durch eine Ordenskommission abgelöst.
Mit der Stiftung des Wilhelmsordens durch Kurfürst Friedrich Wilhelm I. 1851, der die unteren 3 Klassen in diesen Orden überführte, wurde der Hausorden vom Goldenen Löwen wieder einklassig. Nach der Annektion durch Preußen wurde der Orden unter die preußischen Orden aufgenommen und durch den Kurfürsten weiterverliehen. Im Jahr 1875, nach dem Tod Friedrich Wilhelms I., wurde er dann aus der Liste der preußischen Orden gestrichen. Quelle: Jörg Nimmergut „Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945“ Bd. 1, 1999.
Achstrahliger, gestickter Bruststern. Die Strahlen mit Pailletten und Silberblechauflagen gestickt. Das gestickte, runde Medaillon mit Silber- und Golddraht gestickt.
Vorderseite:
- Die einzelnen Strahlen sind aus glatten Silberplättchen umgeben von einem Perlenrand.
- Die Zwischenräume sin mit übereinander gelegten Pailletten gestickt.
- Das Medaillon mit breitem Schriftreif. Dieser umgeben von einem erhöhten, goldenen Rand.
- Die Ränder aus goldenem Kantillendraht, außen von kleinen goldenen Pailletten eingefasst.
- Der Schriftring im Untergrund aus rotem Rips. Darauf von Rand zu Rand die Schrift aus Silberdraht:
- – VIRTUTE – ET – FIDELITATE – (Für Tugend und Treue). Unten eine Verzierung.
- Das eingeschlossene Mittelfeld im Untergrund mit blauem Rips. Darauf gestickt der hessische Löwe.
- Der nach links schreitende Löwe ist rot-silber gestickt. Krone, Pranken und Klauen in Golddraht.
Rückseite:
- Die Rückseite ist mit Pappe verstärkt. Darauf die Herstellerkennzeichnung.
- Ein aufgedruckter 8-strahliger Stern mit großem runden Schriftfeld.
- In einem schmalen Ring die Adresse: – Untere – Carlstrasse – N°3 – nächst – dem – Museum. -.
- Unten eine Blume. Im runden Mittelfeld oben groß in Fraktur die Buchstaben – B. – G. -.
- Unter einer Verzierung – Breidenstein, -/- (kleiner) Goldsticker -/- (klein) in -/- Hessen-Cassel.-
- Darunter wieder eine Verzierung.
Bilder von www.Militariasammlung.de