- Material: Eisen, Silber
- Größe: 68 mm x 46,3 mm
- Gewicht: 28,35 g
Orden vom Eisernen Helm
Kurfürst Wilhelm I. von Hessen-Kassel stiftete diesen Orden am 18. März 1814. Die Auszeichnung wurde anlässlich des Befreiungskrieges gegen die Fremdherrschaft Napoleons gestiftet. Ausgezeichnet werden sollte der Verdienst im wirklichen Kampf mit dem Feind für Deutschlands Freiheit und Selbstständigkeit, für den rechtmäßigen Fürst und Vaterland. Der Fürst bezeichnete den Orden als „eigentümliche Auszeichnung“ und bestimmte, dass der Orden nur für diesen Krieg verliehen wird und danach nicht weiter zu verleihen ist. Vorgesehen war eine 3-klassige Auszeichnung bestehend aus Großkreuz, 1. und 2. Klasse. Verliehen wurde aber nur die 2. Klasse. Wie beim preußischen Eisernen Kreuz sollte das Großkreuz bei einer gewonnenen Schlacht, Eroberung oder erfolgreichen Verteidigung einer Festung an kommandierende Offiziere verliehen werden. Die 1. Klasse war als höhere Klasse, nach dem Prinzip des Höherdienens, vorgesehen. Zusätzlich sollte ein Bandkreuz auf der linken Brustseite dies kenntlich machen. Ausgezeichnet werden konnten Soldaten aus Hessen-Kassel aber auch alliierte Kämpfer bei „unseren Truppen“ die sich durch „hohe Taten“ hervorgetan haben. Bekannt sind 10 Verleihungen, 4 an preußische, 3 an österreichische, 2 an russische und eine an einen britischen Armeeangehörigen.
Im Jahre 1815 wurden weitere Orden vom Eisernen Helm verliehen. Diese hatten abweichend von der Stiftung als Kreuzkörper ein deutsches Kreuz aus Eisen mit silberner Einfassung. Als Hersteller beider Varianten ist Kompff bekannt. Kreuze ohne Herstellerbezeichnung sind umstritten, tauchen aber (wie hier) in belegten Nachlässen auf.
Die Verleihungszahl wird bei dieser Variante mit Kleeblattkreuz, oder auch brabanter Kreuz, mit 79 Stück angegeben.
Die 2. Variante mit deutschem Kreuz wird mit 68 angegeben. Der Orden vom Eisenen Helm ist in der Gestaltung und der Symbolik wohl einzigartig unter den deutschen Orden. Deshalb sind diese Stücke, auch auf Grund der Seltenheit, sehr teuer. Quelle: Jörg Nimmergut „Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945“ Bd. 1, 1999.
Eisernes Kreuz mit silberner, auf der Vorderseite abgeschrägten, Randeinfassung und gegossenem Kern. Die Enden der Kreuzarme in Form von Kleeblättern. Die Vorderseite mit einer Auflage in Form eines antiken Ritterhelms mit silbernen Auflagen ist auf den Kreuzkörper mittels 2 Nieten aufgebracht. Am oberen Kreuzarm eine mitgeprägte, breite, parallele Öse durch die ein doppelter Bandring geht.
Vorderseite:
- Die Auflage in Form eines Ritterhelmes hat ein offenes Visier mit je 4 Schlitzen auf beiden Seiten.
- Dieses befestigt mit 2 Nieten. Die Helmzier besteht aus 5 überhängenden Federn.
- Auf der Stirn des Helmes ein silberner Löwenkopf rund umschlossen von der Mähne.
- Der Halsberg besteht aus 3 Platten mit je 3 silbernen Nieten rechts und links.
- Das Brustteil des Helmes hat mittig einen geschwungenen, silbernen Schild.
- Darauf erhöht die Buchstaben – W – K – für Wilhelm Kurfürst.
- Links und rechts davon senkrecht jeweils eine Rüstungsschiene mit 2 silbernen Nieten darauf.
- Auf dem unteren Kreuzarm mitgeprägt im Eisenkern die kleine Jahreszahl – 1814 -.
Rückseite:
- Der Eisenkern ist glatt mit gerader silberner Randeinfassung.
- Auf dem oberen und unteren Kreuzarm jeweils eine Niete von der Auflage.
- Mittig senkrecht die Herstellerbezeichnung – KOMPFF – in doppeltem Rahmen.
- Hier ohne diese Herstellerkennung.
Band:
- karmesinrot 46 mm, Ränder 4 mm, Seitenstreifen weiß 5 mm. Später ersetzt: 37 mm, 1 mm Rand, Seitenstreifen 9 mm.
Bilder von www.Militariasammlung.de