Silberne Verdienstmedaille des Militär Karl Friedrich-Verdienstordens (7. Variante)
Der Militär Karl-Friedrich-Verdienstorden wurde durch den Kurfürsten Carl Friedrich am 4. April 1807 gestiftet. Der Orden bestand zunächst aus 3 Klassen: Großkreuz, Komtur und Ritter. Bereits 1807 wurde der Orden um die Karl-Friedrich-Militärverdienstmedaille erweitert. Diese war für Unteroffiziere und Soldaten vorgesehen und wurde in 2 Stufen Gold und Silber verliehen. Mit der Verleihung der Medaillen war ein Ehrensold verbunden der lebenslang gezahlt wurde. Für die goldene Verdienstmedaille wurden ab 1866 100 Gulden und für die silberne Medaille 50 Gulden gezahlt. Nach dem Tod des Trägers musste die Auszeichnung zurück gegeben werden. Bis zur Stiftung der Militär-Dienstauszeichnung 1831 wurde der Orden auch für 25 oder 40 Dienstjahre verliehen. Die Medaillen tragen auf der Rückseite stets den Namen des Beliehenen. Die Medaillen von 1848/49 tragen als Ausnahme statt des Namens den Gefechtsort auf der Rückseite. Unterschieden wird die Medaille in insgesamt 8 Varianten, die sich duch Zeichnung, Gravur des Namens oder Befestigung des Bandbügels unterscheiden. Bis ungefähr 1870 waren die Gravur der Namen in Schreibschrift ausgeführt, danach in großen Druckbuchstaben. Die Stempel der Vorderseite stammen ab 1810 von Carl Wilhelm Doell, Münzmeister in Karlsruhe. Die ersten Medaillen tragen die Herstellerbezeichnung H.B. für Heinrich Boltschauser (1.Variante 1807-1810). Die Rückseiten der Medaillen sind ab 1848 (4. Variante) in Zusammenarbeit mit Ludwig Kachel, Medailleur in Karlsruhe, gefertigt worden. Der rückseitige Lorbeerkranz ist wesentlich dichter und näher am Rand. Die hier gezeigte 7. Variante wurde 1870 bis 1871 verliehen. Sie hat keine Herstellersignatur und die Buchstaben des Namens haben eine Querschraffierung. Das Wort -FÜR- ist bei dieser Variante als -FUR- geschrieben. 1870-1871 wurden ca. 570 silberne Medaillen verliehen. Die goldene Medaille wurde nur 14 mal verliehen. Goldene Medaillen wurden nur bis 1870/71 verliehen. Von der 4. Version mit Gefechtsort auf der Rückseite gibt es keine goldenen Medaillen. Im ersten Weltkrieg kamen auch keine goldenen Medaillen mehr zur Verleihung.
Runde Medaille aus Silber mit erhöhtem Rand. Oben eine breite, angelötete Bügelöse zum Durchziehen des Bandes.
Vorderseite:
- Am oberen Rand die gebogene Schrift: – FUR – BADENS – EHRE – (Losung des Ordens).
- Mittig auf einem Sockel der nach rechts schreitende, badische Greif.
- In der Rechten hällt er ein senkrechtes Schwert, die Linke hält das stehende badische Wappenschild.
- Der linke Fuß des Greifs ruht auf einem Kanonenrohr, dass links unten am Schild hervorragt.
- Rechts neben dem Kanonenrohr in der Ecke zum Schild 3 aufgestapelte Kanonenkugeln.
- Der Kopf zurückgewandt mit Krone. Links ein großer ausgebreiteter Flügel.
- Der Wappenschild mit diagonalem, senkrecht schraffiertem Balken und gepunktetem Untergrund.
Rückseite:
- In kleinem Abstand vom Rand ein unten mit Schleife gebundener Lorbeerkranz.
- Im eingeschlossenen Feld die 3-zeilige Schrift: kleiner – DEM -/- TAPFERN -(ohne Schraffur).
- Darunter groß der schraffierte Nachname des Beliehenen.
Band:
35 mm breit, weiße Ränder, Seitenstreifen gelb 10 mm, Mittelstreifen rot 12 mm.
Bilder von www.Wöschler-Orden.de
Vorderseite:Silberne Verdienstmedaille des Militär Karl Friedrich-Verdienstordens (7. Variante)
Rückseite: Silberne Verdienstmedaille des Militär Karl Friedrich-Verdienstordens (7. Variante)
Gestiftet:
4. April 1807 durch Großherzog Karl Friedrich
Verliehen:
1807 – 1918
1870 – 1871 (7. Variante)
Daten:
- Material: Silber
- Größe: 40 mm
- Gewicht:: ca. 34 g
geschätzter Sammlerpreis:
1450 – 1600 €